Von der Bedeutung medizinischer Leitlinien
Eine moderne medizinische Behandlung sollte nach den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse erfolgen, klar begründbar und ihr Nutzen belegbar und nachprüfbar sein.
Daher wurde bereits in den 90er Jahren das System der „Medizinischen Leitlinien zur Behandlung von Erkrankungen“ in der Medizin eingeführt, das seit 1995 vom AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.) koordiniert wird.
Diese Leitlinien beziehen sich jeweils auf eine bestimmte Erkrankung oder einen Erkrankungskomplex und fassen den aktuellen medizinischen Wissensstand sowie entsprechenden Behandlungsempfehlungen zusammen.
Ärzte sind gehalten, die Behandlung ihrer Patienten nach den Empfehlungen dieser Leitlinien durchzuführen. Abweichungen können in begründeten Einzelfällen erfolgen, stellen jedoch eine Ausnahme dar.
Dieses Vorgehen ist weltweit anerkannt und gilt als „gute medizinische Praxis“ (good medical practice) in der Patientenversorgung.
Neuste Forschungsergebnisse fließen regelmäßig in die Leitlinien ein und sorgen dafür, dass sich diese weiterentwickeln. Somit kann eine konstante Qualität und Vergleichbarkeit in der Behandlung von Patienten erzielt werden, die standortübergreifend ist.
Für den Patienten bedeuteten Leitlinien ein Plus an Sicherheit. Behandlungen können neutral überprüft werden und sind nicht von den Entscheidungen einzelner Ärzte abhängig.